Ich möchte mit Ihnen heute ein Wort teilen, dass wir in den letzten zwei Wochen sehr wichtig geworden ist. Das Wort befindet sich im Lukasevangelium Kapitel 11, Verse 11-13.
„Darum sage ich euch: Bittet Gott, und er wird euch geben! Sucht, und ihr werdet finden! Klopft an, und euch wird die Tür geöffnet! Denn wer bittet, der bekommt. Wer sucht, der findet. Und wer anklopft, dem wird geöffnet. Welcher Vater würde seinem Kind denn eine Schlange geben, wenn es um einen Fisch bittet, Trotz all eurer Bosheit wisst ihr Menschen doch, was gut für eure Kinder ist, und gebt es ihnen. Wie viel mehr wird der Vater im Himmel denen den Heiligen Geist schenken, die ihn darum bitten!«“ Wir hatten in unserer Arbeit diese Woche jemanden in der Beratung wo wir nicht genau wussten wie wir beten sollten. Und da haben wir dann den Heiligen Geist gefragt, dass er kommt und dass er uns Licht bringt und uns zeigt wie wir beten sollen. Es wurde dann klar, dass die Person Trost braucht für verschiedene schwere Dinge aus der Kindheit, aber dieser Trost war bis jetzt noch nie gekommen. Und der heilige Geist hat uns dann das Hindernis offenbart: Es war bei dieser Person das ständige Gefühl da, andere trösten zu müssen denen es gefühlt schlechter geht als einem selbst und da wurde es uns plötzlich klar, dass wir es da mit etwas zu tun haben, das in unserer Gesellschaft sehr stark verbreitet ist. Viele sagen sich: „Dem anderen geht es noch viel schlechter als mir selbst, darum sollte ich nicht so sehr stark an mich selbst denken.“ Und da sehen wir, dass es dann schwierig wird, die eigenen Schmerzen wahrzunehmen und wirklichen Trost zu erleben für Dinge, wo wir eigentlich traurig sind und wo wir Trost brauchen würden. Die gute Nachricht ist, dass der heilige Geist uns wirklich trösten möchte. Ein Name des Heiligen Geistes in der Bibel ist Paraklet. Das kommt von dem griechischen Wert “parakaleo”, d.h. wörtlich herbeirufen und wird aber auch übersetzt mit “ermuntern, ermutigen und trösten.” Wir rufen also den Heiligen Geist herbei und er tut seine wunderbaren Werke in uns. Vielleicht brauchen einige unter uns Trost über den Verlust eines geliebten Menschen? Oder vielleicht haben wir nie wirklich Trost erfahren für andere Dinge, die uns schwer machen? Als mein Vater in der Offiziersschule war, haben sie gelernt, dass man nach einem Todesfall mit Trauermusik zum Friedhof marschiert, den verstorbenen Menschen beerdigt und dann mit Marschmusik sich wieder vom Friedhof entfernt. Natürlich muss man sich im Militär zusammenreissen. Die berechtigte Frage besteht aber: “woher kommt unser Trost?” Und die Antwort ist wieder ganz klar: sie kommt vom heiligen Geist! Im Psalm 121 lesen wir: “Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.” Aufgewachsen bin ich mit der alten Lutherübersetzung von 1912 und dort steht geschrieben, etwas falsch übersetzt: “Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen von welchen wir Hilfe kommt.” Als Kind war ich oft in Wilderswil in den Ferien im Berner Oberland und dort habe ich oft hinaufgeschaut zu Eiger, Mönch und Jungfrau und dann habe mir gesagt: “Wie wunderbar ist doch, dass von mir von diesen wunderschönen Berge Hilfe kommt!” Später habe ich dann gemerkt, dass die Hilfe nicht von den Bergen, sondern wirklich von dem lebendigen Gott kommt! Er lebt, er heilt und er tröstet ganz wunderbar! Lassen wir uns also trösten vom heiligen Geist, wenn wir Schmerzen haben in unserer Seele oder wo wir noch nicht frei sind. Oder lassen wir uns auch zeigen vom heiligen Geist wenn wir irgendwo noch Trost brauchen. Der heilige Geist zeigt in uns nicht nur die Schmerzen in unserer Seele und bringt sie nach oben. Nein er heilt sie auch! Ich erinnere mich an eine Person die zu uns in die Beratung gekommen ist. Die Eltern hatten versucht sie abzutreiben, aber sie hatte die Abtreibung überlebt. Eines Tages hat der heilige Geist diesen Schmerz nach oben gebracht und sie musste ganz jämmerlich weinen während etwa einer Viertelstunde. So viel Schmerzen sind nach oben gekommen, aber auch so viel Trost vom Heiligen Geist! Es ist so wunderbar getröstet zu werden und zu wissen, dass Gott uns liebt und dass ein wichtiger Teil seiner Liebe zu uns auch sein wunderbarer Trost ist! Beten wir also zum heiligen Geist, dass er uns zeigt wo wir vielleicht noch getröstet werden müssen. Gebet: “Lieber Heiliger Geist, bitte zeige mir wo ich vielleicht noch getröstet werden muss.” Dann können wir ein bisschen warten und hören was der heilige Geist sagt. Vielleicht kommt uns eine Erinnerung nach oben oder wir sehen ein Bild oder eine Person oder auch eine Situation wo wir Schmerz erfahren haben. Und wenn der Schmerz nach oben kommt können wir beten: “Bitte heiliger Geist, tröste mich und heile meinen Schmerz!” Manchmal kann ein Schmerz auch so heftig sein, dass er von einem fremden Geist übernommen wird oder sogar verstärkt wird. Wenn wir spüren, dass so etwas hochkommt in unserer Seele und uns wie würgt im Hals, dann können wir sagen: "Schmerz, verlasse mich jetzt im mächtigen Namen von Jesus Christus. Der Heilige Geist wird mich trösten und der Schmerz wird weggehen!” Kommentare sind geschlossen.
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Daniel BaumgartnerTranskript der Meditationen Archiv
Dezember 2023
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